Tierarztbesuche werden teurer - die Änderungen im Überblick

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Es ist das erste Mal nach über 20 Jahren - im Juli wurde bereits beschlossen, dass sich die Gebührenordnung für Tierärzte (kurz GOT) im Herbst ändern soll. Ab dem 22. November treten die Änderungen tatsächlich in Kraft. 

Die aktuelle Gebührenordnung stammt aus dem Jahr 1999 - seit über 20 Jahren hat sich in deutschen Tierarztpraxen einiges getan, Untersuchungen und Diagnostik wurden modernisiert, Kosten stiegen, nur die Einnahmen blieben gleich. 

Aktuell gibt es etwa 16.000 offene veterinämedizinische Stellen in Deutschland - der Beruf verliert an Attraktivität - aber das soll sich durch die Änderung der Preise künftig ändern.  

Cilli Siedl, Tierärztin aus Heilbronn über die Gründe und die Auswirkungen der Änderungen: 

Lieber hören statt lesen!

Was heißt das für Tierhalterinnen und Tierhalter? 

Kurz gesagt: Mit der neuen GOT werden die meisten Behandlungen teurer, einiges vergünstigt sich jedoch auch. Im Durchschnitt steigen die Kosten um etwa 20%. Einige Behandlungen (zum Beispiel die Computertomographie) werden mit der neuen Gebührenordnung sogar erstmalig bedacht. 

Trotzdem lassen sich keine pauschalen Aussagen für jede Klinik oder jede Praxis treffen - auch künftig können Tierärztinnen und Tierärzte je nach Aufwand oder Komplikationen den ein- zwei- oder sogar dreifachen Satz abrechnen. 

Die Tierärztin Cilli Siedl aus Heilbronn erklärt im Interview mit FEMOTION RADIO, dass Tierhalter besonders bei bisher günstigen Praxen einen starken Unterschied merken - bei Kliniken, die vor der Änderung bereits höhere Preise berechneten, fällt die Änderung kaum ins Gewicht.  

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Die Heilbronner Tierärztin Cilli Siedl empfiehlt ihren Patientinnen und Patienten mit Blick auf die steigenden Kosten ganz klar eine Tierkrankenversicherung, um im Ernstfall abgesichert zu sein. Bei alten oder chronisch kranken Tieren ist eine Versicherung oft nicht mehr möglich, in diesen Fällen rät die Heilbronner Tierärztin zu hohen Rücklagen und vor allem dazu, nur so viele Tiere aufzunehmen, wie im Ernstfall auch medizinisch versorgt werden können.