Streitthema Elterngeld: Petition fordert Anhebung der Sätze
Daniela Weckmann, Sandra Runge und Nancy Koch haben die Nase voll. Sie sagen: 16 Jahre nach Einführung wird es Zeit für eine Erhöhung des Elterngeldes.
In einer sehr erfolgreichen Petition setzen sich die Frauen vor allem für eine Erhöhung des Mindestsatzes (aktuell 300 EUR) ein und fordern gleichzeitig eine Anhebung des Höchstsatzes (aktuell 1.800 EUR).
Eines ihrer Hauptargumente:
„Eltern sind aufgrund der Inflation immer stärker von finanzieller Ungerechtigkeit betroffen. Durch Kinder steigen die Ausgaben im Haushalt, gleichzeitig sinken die Einnahmen durch zeitintensive Betreuung. Mit steigender Kinderzahl steigt das Armutsrisiko erheblich. Obwohl es eine Vielzahl staatlicher Unterstützungsleistungen gibt, ist aktuell jedes fünfte Kind in Deutschland von Armut betroffen.“
Elternzeit darf nicht weniger “wert” sein als andere Formen der Erwerbslosigkeit
Und: Das Bürgergeld betrage aktuell 502 Euro, beim Arbeitslosengeld I betrage der Maximalsatz 2000 Euro (Ost) und 2.400 Euro (West). Dem gegenüber Mindestsatzes (aktuell 300 EUR) und Höchstsatz gestellt (aktuell 1.800 EUR) sagen die Zeichnerinnen auch: „Elternzeit darf nicht weniger “wert” sein als andere Formen der Erwerbslosigkeit.“
Die Mitzeichnungsfrist der Petition läuft am 1. Juni ab.
Aber geht’s und wirklich so schlecht?
Übern Tellerrand geschaut steht Deutschland in punkto Elterngeld recht gut da. Drei Beispiele:
Spanien: Hier dürfen Eltern zu Hause bleiben bis das Kind drei Jahre alt ist - allerdings ohne jegliche Bezahlung;
Frankreich: Hier bekommen Eltern gerade mal knapp 400 Euro Erziehungsgeld, die sich an die 16 Wochen Mutterschutz und elf Tage Vaterschaftsurlaub anschließen
Portugal: Hier gibts nach dem Mutterschutz gerade mal 25 Prozent des Gehalts - für drei Monate pro Elternteil.
Dem gegenüber steht als Positivbeispiel unter anderem Österreich. Bei unserem südlichen Nachbarn wird das Elterngeld bis zum zweiten Geburtstag des Kindes gezahlt. So lange können die Eltern zuhause bleiben. Maximal erhalten Eltern in Österreich das Elterngeld in Höhe von 80 Prozent des bisherigen Gehaltes bzw. 66 Euro pro Tag.