"Lachen ist Einstellungskriterium" - im Übernachtungshaus für wohnungslose Frauen
8 Stunden im Büro, Probleme lösen, Gespräche führen, Ergebnisse erzielen … und dann – heim auf die Couch, ´ne Serie schauen, was Leckeres trinken und dann ruft auch schon das Lieblingskissen im Bett. Nicht allen Frauen ist das vergönnt. Stichwort Wohnungslosigkeit. Auf der Straße schlafen müssen aber auch die nicht - es gibt zum Glück städische Angebote. In Leipzig unter anderem in der Südvorstadt.
Bis zu 24 Frauen, die von den eigenen 4 Wänden nur träumen können, verbringen Abende und Nächte dort.
Aktuell unter anderem auch Eva Maria Dombrowski, 68, die "nur noch Scheiße gebaut hat", wie sie uns erzählt. Ihre Tochter habe sie dann ins Übernachtungshaus gebracht, "zum Glück". Hier wurde und wird ihr zugehört, sie räumt ihr Leben auf, sichtet und zahlt Rechnungen, hat endlich Rente beantragt.
Ein positives Beispiel, Eva Maria ist auf einem guten Weg. Ihre Lebensgeschichte ähnelt denen vieler anderer Frauen, die ebenfalls jeden Tag ab 16 Uhr an der Tür der Scharnhorststraße 27 stehen. Wie fühlt es sich an, für diese Menschen da zu sein, was macht das mit den Sozialarbeiterinnen und was wünschen die sich für ihre Arbeit und für sich selbst? Darüber reden wir mit den Sozialarbeiterinnen Sylvia Bräunlich, Saskia Krause, Praktikantin Janine und deren Chefin Stefanie Nemczak. Wir lernen unter anderem, wie wichtig Lachen in den Job ist und warum Nicht-Betroffene Wohnungslose nicht stigmatisieren sollten.
Fotos: FEMOTION RADIO